Feuchtigkeitscreme vs. Öle: Was ist besser für die Haut?

DR VIVIEN KARL Intimpflege Öl

In der Welt der Intimpflege und generell der Hautpflege hat sich in den letzten Jahren viel getan und viele Frauen (und Männer) schwören auf ihre persönliche Skin Care Routine. Ob Peeling, Serum, Creme, Schaum, Öl oder Maske - es gibt jede Menge Produkte, die uns eine reinere, glattere, gesündere Haut versprechen und letztendlich ist es natürlich eine individuelle Entscheidung und Erfahrung, wie du deine Haut pflegen möchtest und auch welche Hautstellen gepflegt werden.

Um den Überblick etwas zu erleichtern, wollen wir heute zwei Produktkategorien genauer betrachten: Feuchtigkeitscremes und Öle. Was sind die beiden eigentlich genau, wann ergibt es Sinn, was zu nutzen und was sind die Unterschiede - all das werden wir im Folgenden besprechen.

Was sind Feuchtigkeitscremes genau?

Feuchtigkeitscremes sind Pflegeprodukte, die, wie der Name schon verrät, speziell entwickelt wurden, um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und sie vor dem Austrocknen zu schützen. Sie enthalten in der Regel eine Mischung aus Wasser und Ölen sowie weitere Inhaltsstoffe wie Emulgatoren, die helfen, diese beiden Komponenten zu einer homogenen Masse zu verbinden. Feuchtigkeitscremes können auch Wirkstoffe wie Glycerin, Hyaluronsäure oder Ceramide enthalten, die bekannt dafür sind, Wasser in der Haut zu binden und die Feuchtigkeitsbarriere der Haut zu stärken.

Das Ziel einer jeden Feuchtigkeitscreme ist es, die Haut nicht nur oberflächlich mit Feuchtigkeit zu versorgen, sondern auch die natürliche Schutzschicht der Haut zu unterstützen, um Feuchtigkeitsverlust zu verhindern und die Haut geschmeidig zu halten. Durch den regelmäßigen Einsatz einer guten Feuchtigkeitscreme kann die Haut ihr gesundes Aussehen bewahren und teilweise können sogar Falten vermindert werden - nicht dass Falten ein Problem wären. Wir finden Falten schön.

Ideal angewendet wird die Feuchtigkeitscreme nach der Reinigung und gegebenenfalls nach der Anwendung eines Serums, damit sie effektiv in die Haut einziehen und dort ihre volle Wirkung entfalten kann.

Und wie steht es um die Öle?

Öle stellen eine reichhaltige Alternative oder Ergänzung zu Feuchtigkeitscremes dar. Sie bestehen in der Regel aus einer Mischung von pflanzlichen Ölen, die aus Samen, Nüssen oder Früchten gewonnen werden, und sind reich an essentiellen Fettsäuren, Vitaminen und Antioxidantien. Diese Inhaltsstoffe sind dafür bekannt, tief in die Haut einzudringen und sie intensive zu pflegen.

Hautöle wirken durch die Stärkung der natürlichen Lipidbarriere der Haut, was hilft, Feuchtigkeit einzuschließen und die Haut vor Umwelteinflüssen zu schützen. Die Lipidbarriere der Haut ist eine entscheidende Schutzschicht, die aus Lipiden (Fetten) besteht, welche von den Zellen in den oberen Hautschichten produziert werden. Diese Barriere hilft, die Haut zu hydratisieren, indem sie den Feuchtigkeitsverlust minimiert und gleichzeitig als Schutzschild gegen schädliche Umwelteinflüsse und Krankheitserreger fungiert.

Hautöle sind besonders vorteilhaft für trockene oder reife Haut, da sie nicht nur Feuchtigkeit spenden, sondern auch die Elastizität verbessern und der Haut helfen, praller und straffer zu erscheinen. Einige beliebtest Öle in der Hautpflege umfassen Jojobaöl, Arganöl, Mandelöl oder Kokosnussöl, die jeweils ihre eigenen spezifischen Vorteile bieten.

Öle können allein verwendet werden, indem du einige Tropfen direkt auf die gereinigte Haut aufträgst und sanft einmassierst. Sie können auch als letzter Schritt in einer Pflegeroutine aufgetragen werden, um die zuvor aufgetragenen Produkte wie Seren und Cremes einzuschließen. Für Menschen mit öliger oder zu Akne neigender Haut ist es wichtig, nicht-komedogene Öle zu wählen, das diese die Poren nicht verstopfen. Der Begriff "komedogen" bezieht sich auf die Fähigkeit bestimmter Substanzen, die Bildung von Mitessern (Komedonen) zu fördern, indem sie die Poren blockieren. Nicht-komedogene Öle sind daher besonders geeignet für dich, wenn du zu öliger oder zu Akne neigende Haut hast, da sie weniger wahrscheinlich Hautunreinheiten oder Ausbrüche verursachen. Produkte wie Traubenkernöl oder Sonnenblumenöl sind in diesem Fall ideal.

Alles in allem bieten Öle eine hervorragende Möglichkeit, die Haut intensiv zu nähren und zu schützen. Ihre vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten und die breite Palette verfügbarer Optionen machen sie zu einem wertvollen Bestandteil jeder Hautpflegeroutine.

Wann ergibt die Nutzung von Öl Sinn, wann lieber Creme - oder einfach beides?

Die Entscheidung, ob du zur Hautpflege Öl, Creme oder eine Kombination von beiden verwendest, hängt stark vom Hauttyp, den spezifischen Hautbedürfnissen sowie den Luft-Bedingungen ab.

Öle sind besonders geeignet für Menschen mit trockener oder reifer Haut, die von der zusätzlichen Feuchtigkeit und den nährenden Eigenschaften profitieren können. Öle bieten eine intensive Feuchtigkeit und haben oft natürliche antioxidative Eigenschaften, die helfen, die Haut vor Umweltschäden zu schützen und die Zeichen der Hautalterung zu minimieren. Sie sind ideal für die nächtliche Pflege, da sie tief in die Haut einziehen und über Nacht wirken können, ohne durch Umwelteinflüsse gestört zu werden.

Cremes hingegen sind besser für diejenigen geeignet, die eine umfassende Feuchtigkeitspflege benötigen, die über das reine Ölen hinausgeht. Sie sind oft mit Inhaltsstoffen angereichert, die helfen, die Haut zu beruhigen, zu schützen und zu regenerieren. Feuchtigkeitscremes haben eine leichtere Textur als Öle und sind ideal für den Gebrauch am Tag unter Make-up oder als Schutz gegen tägliche Umwelteinflüsse.

Die Kombination von Ölen und Cremes kann sinnvoll sein, wenn man die Vorteile beider Pflegeformen nutzen möchte. Zum Beispiel kann eine leichte Feuchtigkeitscreme am Morgen aufgetragen werden, um die Haut zu hydratisieren und vorzubereiten, während abends nach der Reinigung ein reichhaltiges Öl helfen kann, die Haut intensiv zu nähren und die Regeneration über Nacht zu fördern.

In jedem Fall ist es wichtig, Produkte zu wählen, die zu den individuellen Bedürfnissen der Haut passen. Nicht jedes Öl oder jede Creme ist für jeden Hauttyp geeignet, und was für eine Person funktioniert, muss nicht unbedingt auch für eine andere ideal sein. Experimentieren und Anpassen der Hautpflegeroutine kann oft helfen, die perfekte Balance für gesunde Haut zu finden, die sich gut anfühlt. Ganz nach dem Motto: Alles kann, nichts muss.

Zum Abschluss wollen wir natürlich noch einen Vorteil hervorheben, den wir bis jetzt noch gar nicht genannt haben: Öle eignen sich hervorragend zur Massage ;) Also, falls du ein Öl besitzt und es doch nicht seinen Weg in deine Skin Care Routine geschafft hat, findest du sicher auch noch alternative Momente um es zu nutzen!

Foto von Susan Wilkinson auf Unsplash

Weiterlesen

Intimpflege bei Blasenentzündungen